Reise ins Wallis (9. bis 11. Juli 2023)

Unterwegs auf legendären Routen durch die bezaubernden Walliser Landschaften.
Grimsel Pass
Der Grimsel Pass verbindet das Haslital im Berner Oberland mit dem Goms im Wallis. Die Passstrasse führt durch eine wilde, karge Gebirgslandschaft. Innertkirchen nahe des Ferienorts Meiringen ist Ausgangsort der eindrücklichen Grimsel Passstrasse. Südwärts führt die gut ausgebaute Strasse in grossen Kehren bergwärts. Sie passieren Guttannen und durch immer enger werdende Schluchten von wilder Schönheit steigt die Strasse an. Hydroelektrische Kraftwerksanlagen, Hochspannungsleitungen und hohe Staumauern prägen das Landschaftsbild der Grimsel-Nordseite. Vorbei an steilen Felsen und durch Tunnels kommt man zur Talsperre des Räterichbodensees, etwas später zu jener des Grimselsees. Einst transportierten Männer und Maultiere auf Schwindel erregenden Pfaden Schweizer Käse ins Piemont. Piemonteser brachten im Austausch dafür Wein, Reis, Mais und Leder. Die Übergabe fand oft im alten Hospiz statt, das heute vom Stausee überflutet ist. Auf der Passhöhe (2165 m) befindet sich der Totensee, welcher seinen Namen aus der Zeit der napoleonischen Kriege hat.
Auf Walliser Seite geht es auf gut ausgebauter Strasse, aber in vielen langen Kehren hinunter nach Gletsch im Obergoms (1759 m). Tannenwälder, naturbelassene Täler und ewiger Schnee bilden den idyllischen und malerischen Rahmen für die Fahrt nach Oberwald. Lassen Sie sich im Laufe der Kilometer von der Schönheit und der Ursprünglichkeit der Landschaft verführen und entdecken Sie den Rhonegletscher, wo der gleichnamige Fluss entspringt.
Grosser Sankt Bernhard Pass
Von Martigny aus ist der Anstieg der Strecke durch das Tal nach Sembrancher und weiter nach Orsières noch ziemlich moderat. Das Val Ferret haben Sie passiert und ab dem Val d’Entremont geht es richtig bergwärts. Die nach Italien führende Strasse wird steiler und bringt Sie in einer gleichmässigen Steigung durch die Dörfer Liddes und Bourg-Saint-Pierre. Der Aufstieg führt mitten durch Wiesenland und lässt nach und nach die Gipfel von Mont Rogneux und Grand Combin ins Blickfeld rücken. Kurz nach Bourg-Saint-Pierre führt die Strasse einige Kilometer durch Galerien, bevor die Abzweigung zum Grossen Sankt Bernhard erscheint. Die letzten Kilometer liegen in einer traumhaften alpinen Landschaft!
Das Hospiz auf dem Grossen Sankt Bernhard (2469 m) wurde im 11. Jahrhundert gegründet, um Reisenden und Pilgern Unterschlupf zu bieten. Ab Mitte des 17. Jahrhunderts hielten die Mönche dort grosse Berghunde als Wächter und Begleiter. Die Anwesenheit dieser Hunde ist durch Dokumente von 1695 sowie durch eine Notiz in den Hospizakten aus dem Jahr 1707 belegt. Bald wurden die Hunde auch eingesetzt, um Reisende zu begleiten und diejenigen zu finden und zu retten, die sich in Schnee und Nebel verirrt hatten. Heute befindet sich die Hauptzuchtstätte bei der Fondation Barry in Martigny. Im Sommer halten sich jedoch immer einige Hunde in ihrer ursprünglichen Heimat am Grossen-Sankt-Bernhard-Pass auf.
UNESCO: Weinberg-Terrassen von Lavaux
Das hoch über dem Genfersee gelegene Lavaux ist mit 800 Hektar Rebfläche das grösste zusammenhängende Weinbaugebiet der Schweiz. Und nicht nur für Weinliebhaber ein lohnendes Ziel. Das Lavaux-Gebiet, auf dem schon seit dem 11. Jahrhundert Wein angebaut wird, erstreckt sich auf einer Länge von rund 30 Kilometern am nordöstlichen Ufer des Genfersees zwischen Lausanne und Vevey. Im Westen grenzt das Lavaux an das Weinbaugebiet La Côte, im Osten an das Weinbaugebiet Chablais.
Nicht umsonst gedeiht im Lavaux ein besonders edler Tropfen. Die terrassenförmig angelegten Rebberge sind besonders steil und bekommen gleich eine dreifache Wärmestrahlung ab: neben der Sonne sorgen auch der Genfersee und die Steinmauern der rund 10’000 Weinstock-Terrassen für ein mildes Mikroklima. Ersterer reflektiert, letztere speichern die Sonnenstrahlung. Die verbreitetste Rebsorte im Lavaux ist übrigens der Gutedel, von den Einheimischen auch „Chasselas“ genannt.
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» Wallis mit Grossem Sankt Bernhard